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Literatur
Fachartikel - Wirksamkeit von Methylphenidat bei Erwachsenen
- Wender, P. H. (1998). Pharmacotherapy of attention- deficit / hyperactivity disorder in adults. J- Clin- Psychiatry. 59 Suppl 776-9
Abstract
Fachartikel - Wirksamkeit von Medikation, Verhaltentherapie und einer Komnination beider Ansätze bei Kindern
- MTA Cooperative Group. (1999). A 14-month randomized clinical trial of treatment strategies for attention-deficit/hyperactivity disorder. Archives of General Psychiatry, 56, 1073–1086.
Abstract
- MTA Cooperative Group. (1999). Moderators and mediators of treatment response for children with attention-deficit/ hyperactivity disorder. Archives of General Psychiatry, 56, 1088–1096.
Abstract
Die MTA Studie zeigte: Für ADHD Symptome war unsere
sorgfältig durchgeführte Medikation der
Verhaltenstherapie und der Versorgung im gewohnten
Lebensbereich die Medikation einschließt überlegen.
Unsere kombinierte Therapie erreichte keine signifikant
bessere Unterstützung als die Medikation im Bezug auf
Hauptsymptome von ADHD, mag jedoch kleine Vorteile
bei nicht-ADHD Symptomen und für allgemein besseres funktionieren
gebracht haben.
Bei Kindern mit ADHD und einer Angststörung
erzielte Verhaltenstherapie deutliche bessere Ergebnisse
als die Versorgung im gewohnten Lebensbereich und näherte
sich der medikamentösen Therapie was die von den Eltern
berichteten ADHD Symptome angeht an.
Insgesamt kann also festgestellt werden, daß Verhaltenstherapie
stets geringere bzw. keine zusätzliche Wirkung im Vergleich
zu sorgfältiger medikamentöser Versorgung im Bezug
auf die ADHD Symptome hat. Die Verhaltenstherapie bringt
lediglich bei zusätzlicher Angststörung,
als auch bei Folgeproblemen (etwa schlechte Schulleistungen,
schlechte Eltern-Kind-Beziehung) eine Verbesserung.
Das heißt also Medikation
ist mit Abstand die beste Behandlung für ADHD Symptome.
Verhaltenstherapie ist nur nützlich, um andere Probleme
die nicht ausschließlich mit ADHD auftreten, jedoch als
Folge von ADHD betrachtet werden können, zu behandeln.
Verhaltenstherapie hat also nur indirekten nutzen indem sie
nicht-ADHD-Probleme reduziert und so den Gesamtleidensdruck
lindert.
Christian Steinle
Fachartikel - Gegenüberstellung der Wirkung von Kokain und Methylphenidat
- Volkow et al: Is methylphenidate like cocaine? Studies on their pharmacokinetics and distribution in the human brain. Arch Gen Psychiatry 1995 Jun; 52(6):456-63
Abstract
- Volkow et al: Methylphenidate and cocaine have a similar in vivo potency to block dopamine transporters in the human brain. Life Sci 1999; 65(1):PL7-12
Abstract
- Volkow et al: Imaging studies on the role of dopamine in cocaine reinforcement and addiction in humans. J Psychopharmacol 1999 Dec; 13(4):337-45
Abstract
Die oben genannten Studien zeigen, daß die Wirkung von
Methylphenidat und Kokain bei intravenöser
Gabe vergleichbar ist. Der Highzustand kommt bei
beiden durch die schnell einsetzende Wirkung an denselben
Rezeptoren im Gehirn Zustande.
Der Umstand, daß Methylphenidat
länger im Gehirn bleibt ist dafür nicht
relevant. - An dieser Stelle möchte ich
- unabhängig von der rechtlichen Situation -
davor warnen, Methylphenidat für Injektionszwecke zu missbrauchen.
Denn die Tabletten enthalten Füllstoffe, welche gravierende
gesundheitliche Schäden bis hin zum Tod verursachen können.
(Quelle:
Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen)
Durch die orale Gabe von Methylphenidat setzt die
Wirkung an den Rezeptoren nur langsam ein und es kommt nicht zu einem high
Gefühl. Eine Abhängigkeit bei oraler Gabe von
Methylphenidat entsteht deshalb nicht.
Christian Steinle
Fachartikel - Suche nach den ADS Genen
- Matthew N. Ogdie et al.: Attention Deficit Hyperactivity Disorder: Fine Mapping Supports Linkage to 5p13, 6q12, 16p13, and 17p11. (first published online 2004-08-03). The American Journal of Human Genetics, 75:000, October 2004
Übersicht - Abstract - Volltext nicht kostenlos zugänglich
- Matthew N. Ogdie et al.: A Genomewide Scan for Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder in an Extended Sample: Suggestive Linkage on 17p11. (first published online 2003-04-08). The American Journal of Human Genetics, 72:1268-1279, 2003
Volltext
- Susan L. Smalley et al.: Genetic Linkage of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder on Chromosome 16p13, in a Region Implicated in Autism. (first published online 2002-08-14). The American Journal of Human Genetics, 71:959-963, 2002
Abstract
- dpa-Meldung
- Simon E. Fisher et al.: A Genomewide Scan for Loci Involved in Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder. (first published online 2002-03-28). The American Journal of Human Genetics, 70:1183-1196, 2002
Abstract
In 2004 wurden Genabschnitte die im
Verdacht stehen die Erbanlagen für ADS zu
enthalten auf 5p13, 6q12, 16p13 und 17p11
eingegrenzt.
Schon in 2002
wurden die Abschnitte 5p12, 10q26, 12q23 und 16p13
als Verdächtig identifiziert. Der Bereich 16p3
überschneidet sich zudem mit einem Abschnitt
auf dem eine Erbanlage für Autismus, welcher
ebenfalls Unaufmerksamkeit und Autismus umfasst,
vermutet wird.
The Royal College of Psychiatrists gibt auf seiner
Website an, daß ADS vermutlich nicht nur
auf eine einzelne Erbanlage zurück zu führen
ist, sondern aus einem komplexen Zusammenspiel mehrerer
Anlagen entsteht.
(Quelle: The Royal College of Psychiatrists)
Christian Steinle
Fachartikel zur Erblichkeit von ADHD
- Willcutt/ Pennington/ DeFries: Etiology of Inattention and Hyperactivity/impulsivity in a Community Sample of Twins with Learning Difficulties. Journal of Abnormal Child Psychology. 28 (2): 149-159, April 2000
Abstract - Full Text
- Smalley (1997) Genetic Influences in Childhood-Onset Psychiatric Disorders. Am J Hum Genet 60:1276-1282
Full Text
- Biederman, J., Faraone, S. V., Keenan, K., Knee, E., et al. (1990). Family-genetic and psychosocial risk factors in DSM-III attention deficit disorder. Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, 29, 526-533.
(weder über BVB noch elektronische Bibliothek verfügbar)
- Faraone, S. V. & Biederman, J. (1994) Is attention hyperactivity disorder familial? Harv.Rev Psychiatry, 1, 271-287.
(Kopien über BVB bestellbar)
- Jonathan Singer: Genetic Etiology in Attention Deficit Hyperactivity Disorder: An Annotated Bibliography
Der Artikel von Smalley 1997 ist meiner
Meinung nach sehr lesenswert, da er
einen guten Überblick über
Forschungsergebnisse zur Erblichkeit
von ADHD gibt.
Fazit ist, daß
ADHD sich in Geschwister und Zwillingsstudien
als stark erblich heraus stellte.
ADS tritt in der Verwandtschaft von Betroffenen
5-6 mal häufiger auf als in der restlichen
Bevölkerung. In zwei Studien mit eineiigen
Zwillingen hatten in 80 oder mehr Prozent der Fälle
beide Zwillinge ADS. Der genetische Anteil
am Entstehen von ADS kann daher sehr hoch auf
mindestens 80 Prozent geschätzt werden. Die
Umwelt hat also lediglich einen geringen
Einfluß das Entstehen von ADS bei vorhandener
genetischer Disposition zu fördern oder zu
verhindern.
Neben genetischer Disposition gibt es für
ADS wohl auch eine weitere Ursachen in Form von
Komplikationen während der Schwangerschaft,
der Geburt und der frühen Kindheit.
(Hierfür wäre meiner Meinung nach, so man
zwischen genetischer Dispotionion und anderen Ursachen
diferenzieren wollte, die früher bei ADS Symptomen
gestellte Diagnose MCD bzw. MZD - Minimale Zerebrale Defekte -
angebracht.)
Wie Singer
in der Zusammenfassung der Studie Are perinatal
complications relevant to the manifestation of ADD?
Issues of comorbidity and familiality. an gibt,
unterscheidet sich so entstandenes ADS von genetisch
bedingtem ADS insofern, daß ein starker Zusammenhang
zwischen Komorbidität und nicht-familiärem
ADD mit Komplikationen während der
Schwangerschaft, Geburt oder frühen Kindheit
festgestellt wurde.
Christian Steinle
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